Die Wahl ist vorbei. So haben die Altmärker abgestimmt: zur Statistik
Da keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht hat, wird es am 20.03.2022 eine Stichwahl geben.
Nachfolgend der ursprüngliche Text mit den gestellten Fragen an die Kandidaten
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Am 06.03.2022 findet im Altmarkkreis Salzwedel die Wahl des Landrates statt. 4 Kandidaten bewerben sich um dieses Amt. Um Ihnen eine Entscheidungshilfe zu geben, haben wir auf dieser Seite 17 Fragen (plus einem freien Textbereich) und Antworten der Kandidaten aufgeführt. Gerne können am Ende der Seite Kommentare oder (Nach-)Fragen hinterlassen werden, die von den Kandidaten beantwortet werden können. Dabei gelten die üblichen Regeln der Sachlichkeit und der Vermeidung von agressiver Wortwahl.
Die nachfolgenden Fragen wurden jedem Kandidat einzeln zugesendet. Sie können Themengebiete nur anreißen. Die Kandidaten hatten 10 Tage Zeit darauf zu antworten, ohne die Beiträge der Mitbewerber zu kennen. Daher können Texte sich ähneln. Im Sinne eines Zitates wurde nichts gekürzt oder sinnhaft zusammengefasst. Die Aussagen sind Positionen des Kandidaten und müssen nicht mit der Position von Altmark-Live übereinstimmen. Fehlt ein Text zu einer Frage, hat der Kandidaten diese nicht beantwortet. Fehlen alle Antworten bei einem Kandidat, lag uns am Stichttag 27.02.2022 23:59 Uhr keine Information vor.
Frage 1: | Welche Motivation hat Sie erwogen, für den Landrat des Altmarkkreises zu kandidieren? |
Antwort Ingolf Arndt | Ich will mitgestalten und habe konkrete Vorstellungen, was wir hier bei uns anders und besser machen können. Ein Landrat ist sichtbar und kann wahrnehmbare Impulse setzen. Sei es in der politischen Zusammenarbeit mit dem Kreistag, in der Gestaltung der Verwaltungsabläufe, in der Präsentation unseres schönen Landkreises oder im gesellschaftlichen Miteinander. Letzteres ist mir besonders wichtig. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Ich bin selbst gebürtiger Altmärker und mit meiner Heimat sehr verbunden. Die Möglichkeit, an einer sehr entscheidenden Stelle meiner Heimat etwas zurückzugeben war die wichtigste Motivation. 32 Jahre nach der Einheit wird es Zeit, dass mehr für die Menschen im Altmarkkreis getan wird. Wir gehen vor dem Hintergrund tiefgreifender Transformation in eine neue Zeit. Ich möchte mich dabei einbringen - für die Menschen. |
Antwort Andreas Kluge | Seit 2017 habe ich die Dynamik und auch das Kämpfen für eine Sache vor Ort zu schätzen gelernt. Die Realisierung des Breitbandnetzes ist Ergebnis dieser Arbeit zwischen den kommunalen Ebenen. Nun möchte ich meine Erfahrung, mein Können und meine Kraft einem umfangreicherem Ziel widmen: ich möchte den Altmarkkreis Salzwedel als Lebens- und Arbeitsort erhalten, gestalten und neue Impulse in dieser Region setzen zusammen mit den Leuten vor Ort. |
Frage 2: | Welche Eigenschaften bringen Sie mit, um das Amt auszufüllen? |
Antwort Ingolf Arndt | Ein respektvolles und empathisches Miteinander sind bei der Führung der Verwaltung, beim politischen Diskurs im Kreistag und bei der Nähe zum Bürger einer der elementarsten Erfolgsfaktoren. Hier liegt eindeutig meine Stärke. Dazu kommt eine selten anzutreffende fächerübergreifende Berufserfahrung, die es mir ermöglicht, die verschiedensten Probleme zu analysieren und zu lösen. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Die aus meiner Sicht wichtigste Eigenschaft für die Tätigkeit als Landrat ist Führungsstärke, und die bringe ich ebenso mit wie hohe Kommunikationskompetenz. Zudem bin ich ein sozial positiv eingestellter Mensch der gern mit anderen Menschen arbeitet. Kreativität ist in der Verwaltung der Zukunft ebenfalls gefragt. Kompetenz, Kreativität und Empathie sind meine prägendsten Eigenschaften für das Amt. |
Antwort Andreas Kluge | Ich bin ein engagierter Kämpfer für die Sache, die ich versuche zu erreichen. Dabei bleibe ich kühl, sachlich und verhandle mit allen Beteiligten Parteien, um Ziele zu erreichen. Ich kann Probleme lösen in dem ich die Interessen sehe und mich nicht auf Positionen versteife. Als erfahrener Verwaltungsleiter mit besten Verbindungen in die gemeindliche Ebene, in das Land Sachsen-Anhalt sowie in die Wirtschaft und die Kammern werde ich proaktiv vorgehen, um den Landkreis als Lebens- und Arbeitsort zu erhalten. |
Frage 3: | Wo möchten Sie in den nächsten Jahren Ihre Priorität setzen? |
Antwort Ingolf Arndt | Unsere Zeit ist schnelllebig und so haben wir morgen andere Probleme als heute. Gerade sehe ich drei Schwerpunkte: Erstens unser Gesundheits- und Pflegesystem, hier ist mir der Landkreis momentan viel zu still. Zweitens unser Schulsystem, hier müssen wir vor Ort Lösungen finden; Bund und Land scheinen es nicht zu schaffen. Und drittens müssen wir den Tourismus als wirtschaftliche Chance er- und begreifen. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Kurzfrisitg werden wir die Folgen der Pandemie in Wirtschaft und Gesellschaft bewältigen müssen. Mittelfristig müssen wir die Infrastruktur bei uns erhalten und in ihrer Qualität verbessern, was bei der demografischen Entwicklung eine riesige Herausforderung wird - bei Schulen, Ärzten, sozialen Einrichtungen und guter Arbeit. Langfristig sollen die Bürgerinnen und Bürger mehr mitgestalten können. |
Antwort Andreas Kluge | 1. Mit attraktiven Modellen müssen Hausärzte für unsere Region gewonnen werden. Den Erhalt der Krankenhäuser werde ich einfordern. 2. Die Verwaltung wird mit digitalen Schnittstellen nach außen erheblich einfacher für uns alle werden. 3. Die Wirtschaft und Landwirtschaft werde ich in den Focus nehmen. In meinen über 75 Gesprächsterminen habe ich viel gelernt. Das Breitbandnetz muss genutzt werden, um die digitale Schwerindustrie zu aquerieren. |
Frage 4: | Gibt es eine 100-Tage Agenda der dringensten Aufgaben, wenn ja, welche sind dies? |
Antwort Ingolf Arndt | Ja, die gibt es. Als erstes will ich mein Aufgabengebiet und mein Team intensiv kennenlernen und alle sollen mich kennen. Ich mag keine Schnellschüsse. Zum Kennenlernen gehören dann Treffen mit allen Fachabteilungen und Einrichtungen sowie die Arbeit mit dem Kreistag. Es wird eine Kultur der offenen Tür geben. natürlich wird es auch Probleme geben, die keine 100 Tage Zeit haben, diese werde ich anpacken. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Da ein Landrat keine politische Richtlinienkompetenz hat, kann eine 100-Tage Agenda sich nur nach innen richten. Ich trete an, um das Landratsamt zusammen mit den Beschäftigten zu modernisieren, auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten und den Bürgerinnen und Bürgern exzellente Dienste anzubieten. Dafür werde ich in den ersten 100 Tagen Gespräche zur Weichenstellung führen. |
Antwort Andreas Kluge | In den ersten 100 Tagen würde ich erste Akzente setzen im Bereich Wirtschaftsförderung und Tourismus. Hier müssen wir besser werden. Das Thema Ärztemangel würde ich ebenfalls sofort angehen sowie die Modernisierung der Verwaltung mittels Prozessanalysen und ersten Strukturveränderungen. Auch würde ich mir natürlich über die laufenden Themen einen Überblick verschaffen sowie möglichst viele Beschäftigte persönlich kennenlernen wollen. |
Frage 5: | Im Altmarkkreis herrscht chronischer Ärztemangel. Wie möchten Sie da gegensteuern? |
Antwort Ingolf Arndt | Die Altmark muss attraktiv für Ärzte und ihre Familien sein, nicht nur rein beruflich. Das muss ganzheitlich gesehen werden. Hier müssen wir unsere Regionsvorteile herausstellen. Und wir müssen schon bei den Heranwachsenden suchen. Frühzeitige Nachwuchsförderung ist das Zauberwort. Des Weiteren wird das medizinische Angebot von Heilpraktikern viel zu stiefmütterlich behandelt, hier gibt es freie Kapazitäten. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Es gibt bereits ein Stipendienprogramm, das sogar auf Zahnärzte erweitert wird. Ich setze hier auf die Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung, denn diese hat die Verantwortung für die flächendeckende Hausarztversorgung. Eine attraktive Infrastruktur mit guten Kitas und Schulen kann sich ebenfalls positiv auf die Bereitschaft von Ärzten auswirken, zu uns zu kommen. Hier gibt es vieles zu tun. |
Antwort Andreas Kluge | Dies geht nur über ein starkes Anreizsystem für Leute außerhalb des Landkreises. Diese müssen mit einfachen Mitteln hier hergeholt werden. Dies geht zum Beispiel über günstigen Wohnraum, Kita-Platz-Garantie für Kinder von Ärztinnen und Ärzten oder durch vergünstigte Praxismieten. Einheimische Kinder müssen wir durch Stipendien dazu bekommen, Medizin studieren zu wollen und danach hier wieder herzukommen. Die Beseitigung des Ärztemangels steht ganz oben auf meiner Agenda. |
Frage 6: | Der Ärztemangel ist auch in den Krankenhäusern ein Thema und führte fast zur Schließung der Kinderklinik in Gardelegen. Wird solch ein Plan weiter verfolgt oder gibt es andere Maßnahmen, um eine Unterversorgung entgegen zu wirken? |
Antwort Ingolf Arndt | Die Kinderklinik in Gardelegen wurde sogar geschlossen. Das war und bleibt ein gravie-render Fehler. Unsere medizinische Versor-gung dem Diktat des Geldes unterzuordnen ist falsch. Der Altmarkkreis ist Eigner der Altmark-Klinik gGmbH und muss sich fragen lassen, ob er wirklich willens war Lösungen zu finden. Ich werde das Thema angehen und nach zusätzlichen Geldern suchen sowie das kreisliche Engagement ausweiten. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Gesundheitsversorgung ist Daseinsvorsorge und deshalb unterstütze ich die Pläne der Bundesregierung im Koaltionsvertrag, wonach zur Verbesserung der Krankenhauslage in ländlichen Regionen wieder zur Vorhaltepauschalen gewechselt werden soll. Mit diesem Rückenwind wird es uns hoffentlich gelingen, wieder eine Kinderklinik in Gardelegen zu installieren. Allein können wir es nicht. |
Antwort Andreas Kluge | Beide Krankenhaus-Standorte sind essenziell für die Region und den Erhalt dieser Infrastruktur werde ich an allen notwendigen Stellen energisch einfordern. Es muss den beiden Gesellschaftern, dem Land und insbesondere dem Landkreis gelingen, Möglichkeiten der Finanzierung zu finden, um das Angebot mindestens zu halten, bestenfalls noch auszubauen. Dafür werde ich mich mit allen Kräften einsetzen und das Ziel des Bettenerhalts wird mit hoher Priorität verfolgen. |
Frage 7: | Die Corona-Pandemie hat auch in unserem Landkreis viele Familien und Freunde gespalten. Was möchten Sie tun, damit sich diese Spaltung nicht fortsetzt? |
Antwort Ingolf Arndt | Reden, reden, reden! Und zwar miteinander und nicht übereinander. Anstatt die Bevölkerung mit ständiger Angst- und Panikmache zu überziehen und die mittlerweile Kritischen mit Bußgeldern und Polizei zu gängeln, müssen wir Ruhe ausstrahlen, Mut machen, und aufeinander zugehen. Und das meine ich ganz wörtlich. Wenn hunderte, gar tausende auf der Straße sind, dann muss ich als Landrat genau da hin und reden. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Mit anstehenden Lockerungen nehmen auch die Mögllichkeiten zu, die bestehenden Angebote im sozialen Bereich wieder voll zu nutzen. Unsere Demokratie hat in der Pandemie großen Schaden erlitten. Wir müssen sie schützen und wieder mehr für sie tun. Ich werde mich dafür einsetzen, dass Projekte zur Demokratieförderung auskömmlich finanziert werden - zum Beispiel bei Miteinander e.V. |
Antwort Andreas Kluge | Jeder hat eine gewisse Pflicht zur Solidarität. Ob und wie diese gelebt wird, muss jeder selbst entscheiden. Die Leute sind noch die gleichen Freunde, Nachbarn und Vereins- oder Arbeitskolleginnen und -kollegen wie vorher. Diese Gemeinsamkeiten gehören in den Vordergrund und die Rückkehr zu einer möglichen Normalität steht damit ganz nah im Einklang. Hier können Simson-Rennen genauso helfen wie Kirchgänge, Dorffeste oder Veranstaltungen in Städten. |
Frage 8: | Sind Maßnahmen geplant, Familien bzw. Kinder zu untersützen? |
Antwort Ingolf Arndt | Über den Finanzhaushalt entscheidet der Kreistag. Als Gesellschaft stecken wir viel Geld in Sozialsysteme, davon partizipieren Kinder oft wenig. Als fünffacher Vater bin ich da direkt betroffen. Es gibt Kosten im Kreis, die ich hinterfragen will, ob dieses Geld nicht besser für Familien auszugeben ist. Kostenlose Schülerbeförderung in Klasse 11 und 12 ist ein Baustein, bessere Begleitung hilfebedürftiger Familien ein weiterer. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Die bisher gute soziale Infrastruktur muss qualitativ verbessert werden. Das geht nur in Kooperation mit den Kommunen, da sie Träger der Kitas und Grundschulen sind. Die Förderung von Kindern und Familien im Altmarkkreis müssen wir auf neue Füße stellen. Zuerst werden wir uns anschauen, wie wir das Bildungs- und Teilhabepaket maximal ausschöpfen können, denn bei den ärmeren Familien ist der Bedarf am größten. |
Antwort Andreas Kluge | Jugendamt, Sozialamt und Jobcenter leisten hervorragende Arbeit und ich möchte mich dafür stark machen, dass das auch so bleiben kann. Wir haben eine guten Quote an Pflegefamilien, diese würde ich gern auch erhöhen können, denn die Kinder sind in Pflegefamilien manchmal besser aufgehoben, als in Heimen. Die Beantragung von Elterngeld sollte auch online möglich sein, denn dies würde insbesonde fürr junge Familien sicher komfortabler sein. |
Frage 9: | Was planen Sie für die Jugend, um diese mehr für unsere Region zu begeistern? |
Antwort Ingolf Arndt | Junge Erwachsene müssen mit Liebe und Freude auf Ihre Heimat blicken. Das ist ein gesamtgesellschaftliches Thema. Konkret möchte ich Programme entwickeln und etbablieren, die Jugendlichen berufliche Perspektiven in der Altmark nahe bringen und in Schlüsselbereichen sogar direkt an unsere Region binden, z.B. mit Stipendien. Das Projekt "Gardelehrer" aus Gardelegen ist ein Vorbild für den Landkreis. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Wir haben unbesetzte Ausbildungsplätze und Fachkräftemangel im Altmarkkreis, was aus meiner Sicht mit mehr Berufsorienierung an den Schulen in Kooperation mit den Unternehmen am besten behoben werden kann. Der Erhalt einer guten sozialen Infrastruktur mit guten Kitas und digital ausgestatteten Schulen sorgt auch für Rückkehrer. Zudem ist hier Bauland günstig und muss ausreichend zur Verfügung stehen. |
Antwort Andreas Kluge | Die Jugend ist aktiv und möchte gestalten und mitsprechen. Ein Jugendbeirat gehört in de Stadträte und auch ein Jugendvertreter gehört auch in den Kreistag und in die Sitzungen. Freizeitangebote sind essenziell, denn sie schaffen Verbindung untereinander und mit der Region. Hier ist der Sport zu nennen in den Vereinen, die im KSB organisiert sind oder Skaterparks, Kinos, Autokinos. Dazu gehören auch die neuen E-Sport-Aktivitäten, die auch bei uns im Kreis Anerkennung finden müssen. |
Frage 10: | Ländliche Regionen (auch der Altmarkkreis) haben oft mit einer Überalterung der Bevölkerung zu kämpfen. Wie positionieren Sie sich zu diesem Thema, welche Strategien verfolgen Sie? |
Antwort Ingolf Arndt | Die Überalterung der Bevölkerung wird uns Jahre prägen, langfristig müssen wir mit mehr Geburten gegensteuern. Kurz- und mittelfristig müssen wir uns attraktiv für Familien aus den Ballungszentren machen und die mit der Überalterung verbundenen Probleme im Blick haben, z.B. Vereinsamung oder steigende Demenz-Fälle. Hier müssen spezialiserte Betreuungseinrichtungen und neue Wohnkonzepte geschaffen werden. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Der demografische Wandel ist eine Folge unserer gesellschaftlichen Entwicklung und betrifft nicht nur uns. Neben einem Ausbau der Betreuungsstruktur für Ältere werde ich dennoch Ideen entwickeln, wie wir Familien bei uns fördern und ansiedeln können. Auf die Fragen der Zukunft hat oft auch nur die Zukunft die Antwort. Ich möchte mit Kräften daran arbeiten, zur richtigen Zeit die richtigen Lösungen zu haben. |
Antwort Andreas Kluge | Der Landkreis muss es schaffen, den Schülerinnen und Schülern hier eine Perspektive zu geben, dann gehen sie vielleicht zum Studium weg, kommen aber wieder und leben und arbeiten in den Orten der Altmark. Damit wird der Überalterung entgegengewirkt. Bis dahin brauchen wir verlässliche Strukturen für die Älteren. Mit Leerstandsmanagement und einfachen Strukturen für Rückkehrer werde ich energisch dafür kämpfen, dass de Bevölkerung wächst hier in der Altmark. |
Frage 11: | Seit 2020 wird gefordert, dass in Schulen entsprechende Luftreiniger eingebaut / aufgestellt werden. Bislang ist diesbezüglich kaum etwas passiert (nur dort, wo es nicht möglich ist, zu lüften). Wie stehen Sie dazu? |
Antwort Ingolf Arndt | Ganz persönlich glaube ich, das dieses Thema komplett verschlafen oder falsch angepackt wurde und es stellt sich die Frage, ob dies aktuell überhaupt noch notwendig ist. Die Schulen waren nie der Pandemie-treiber und sind es bis heute nicht. Wir sollten diese Gelder lieber in die schulische Digital-Infrastruktur stecken, die dann im Zweifel auch ein hochwertiges Distanzlernen für alle Kinder an allen Schulformen ermöglicht. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Ich finde eine Ausstattung, wenn Sie zukünftig noch erforderlich sein sollte, für alle Räume sinnvoll. Meines Wissens lag es an der Rechtslage, dass nur nicht zu lüftende Räume ausgestattet wurden. Darüber müssen wir mit dem Land sprechen und unsere Position deutlich machen. Denn an der materiellen Verfügbarkeit lag es nicht. Es gibt genügend Anlagen und teilweise kamen sie nicht zum Einsatz. Das darf nicht sein. |
Antwort Andreas Kluge | Mir ist bekannt, dass der Landkreis für die Klassen 5 bis 6 Luftreinigungsgeräte flächendeckend beschafft hat. Auch wurden und werden erneut CO2-Ampeln gekauft. Ab der Klasse 7 ist eine Impfung empfohlen und grundsätzlich gibt es den Schutz über das Lüften und die PSA. Dennoch kann in dieser Situation auch die Digitalisierung und ein mindestens Parallel-Unterricht helfen. Ob und wann dieser durch das Kultusministerium empfohlen wird, ist derzeit nicht ersichtlich. |
Frage 12: | Der Erhalt der Berufsschule war in der Vergangenheit immer eine Gradwanderung. Wie wollen Sie die benötigten Schülerzahlen dauerhaft erreichen, um eine drohende Schließung zu vermeiden? |
Antwort Ingolf Arndt | Meine Frage lautet: Wie wollen wir erreichen, das der Erhalt von Schulen nicht mehr allein von Schülerzahlen abhängig ist? Die fachliche Ausrichtung der Berufsschule und die qualitative Arbeit sollten der Maßstab sein, an dem gemessen wird. Haben Jugendliche aus dünn besiedelten Regionen weniger Bildungsrechte als die aus dicht besiedelten? Ich glaube, das die Parteien dieses Thema seit Jahren falsch angehen. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Wir brauchen die berufsbildenden Schulen. Daran gibt es keinen Zweifel. Denn wenn wir den Fachkräftemangel beseitigen wollen müssen wir diese Einrichtung dringend vorhalten. Mit guter Berufsorientierung werden wir dafür sorgen, dass die Schülerzahlen gehalten werden können. Das aktuelle Portfolio bildet den Ausbildungsmarkt ab, kann aber um Klassen erweitert werden, für die aktuell keine Nachfrage ist. |
Antwort Andreas Kluge | Die BBS ist stabil und ein wichtiger Standortfaktor in der Altmark. Die Aufweitung der Fachrichtungen ist essenziell. Besonders sollen Elektrotechniker und Mechatroniker bei uns bleiben. Gern auch IT als zusätzliche Fachrichtung, denn ich werde dafür kämpfen, dass wir die digitale Schwerindustrie hier in den Altmarkkreis bekommen. Dies soll möglichst in Lehrstellen im IT-Sektor münden. Dafür werden ich kämpfen. |
Frage 13: | Für welche Branchen sehen Sie in der Altmark eine Zukunft und wie wollen Sie diese fördern? |
Antwort Ingolf Arndt | Grundsätzlich will ich keine Branche ausschließen und keine Rangliste erstellen. Wir müssen uns klar machen, das bei Neuansiedlungen auch die Arbeitskräfte vorhanden sein müssen. Die Menge der hier leben-den Menschen im Arbeitsalter ist endlich. Das wird beim Ruf nach Neuansiedlungen schnell ausgeblendet. Wichtiges Wachstumsfeld ist der Tourismus, der kann auch kleinteilig entstehen und bringt Kaufkraft. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Unsere Region bleibt landwirtschaftlich geprägt und genutzt. Dennoch haben auch Handwerk, Dienstleistung, Produktion und Handel ihren festen Platz hier. Ich möchte wieder eine echte Wirtschaftsförderung etablieren, die innovationsfördernd ist. Es fehlt auch noch an touristischer Infrastruktur rund um die schönen Sehenswürdigkeiten. Hier braucht es mehr Vernetzung der Angebote, um sie bekannter zu machen. |
Antwort Andreas Kluge | Wir haben gute Branchen und wertvolle Leute hier. Ich habe inzwischen in 84 Terminen Organisationen im Landkreis kennengelernt. Wir brauchen eine Regionalmarke und Online-Shops, in dem heimische Spezialitäten verkauft werden sollen. Wichtig ist auch, dass wir den Standortvorteil Breitbandnetz nutzen, um Modellregion für autonomes Fahren zu werden und Serverparks hier vor Ort bekommen. Ich würde mich nicht auf eine Branche beschränken, es sind alle wertvoll und wichtig. |
Frage 14: | Wie möchten Sie das Gründen einer Selbstständigkeit im Altmarkkreis wecken und unterstützen? |
Antwort Ingolf Arndt | Ich selbst habe bei meiner Existengründung an einem Kurs des IGZ teilgenommen. In meiner Wahrnehmung ist es darum ruhig geworden. Hier müssen wir mehr trommeln und die Verwaltung darf Unternehmern und Gründern aktiv den roten Teppich ausrollen; im Banken- und Förderdschungel helfen. Bei besonders innovativen und erfolgversprechenden Konzepten ist über Bürgschaften o.ä. nachzudenken. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Wir haben unbesetzte Ausbildungsplätze und Fachkräftemangel im Altmarkkreis, was aus meiner Sicht mit mehr Berufsorienierung an den Schulen in Kooperation mit den Unternehmen am besten behoben werden kann. Der Erhalt einer guten sozialen Infrastruktur mit guten Kitas und digital ausgestatteten Schulen sorgt auch für Rückkehrer. Zudem ist hier Bauland günstig und muss ausreichend zur Verfügung stehen. |
Antwort Andreas Kluge | Dies geht nur mit einer starken Verzahnung der Wirtschaft, die es schon gibt, und den neuen Leuten. Stammtische, IHK Wirtschaftsjunioren und Gründertage. Natürlich wird die Gründerförderung ausgebaut und aktiver beworben. Wir brauchen hier Leute, die etwas wagen um zu gewinnen. Wir wollen ihnen helfen, dies zu wagen und für Ihren Traum und Ihr Ziel zu kämpfen. Eine Einbettung in die Regionalmarke muss erfolgen. Auch würde ich regelmäßig den "Gründer des Monats" ausrufen. |
Frage 15: | Viele Unternehmen beklagen Fachkräftemangel. Der Landrat kann weder Arbeitsplätze schaffen, noch Arbeitskräfte bereit stellen. Jedoch kann er Rahmenbediengungen setzen, was die Suche von Arbeitskräften erleichtert. Welche Maßnahmen planen Sie dazu? |
Antwort Ingolf Arndt | Der Landkreis muss sich fragen wo er mit seinen Möglichkeiten helfen kann. Messen, Kontaktbörsen o.ä. sind da begleitende Maßnahmen. Ich werde als erstes hinterfragen und prüfen, ob sich Unternehmer und Gründer, mit Blick auf die Verwaltung, hier wirklich willkommen fühlen. Die Wirtschaft braucht kein zusätzliches öffentliches Geld, sie braucht praktische Hilfe im täglichen Bürokratie- und Verwaltungsdschungel. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Neben der Ausschöpfung der Potenziale durch gezielte Zuwanderung von Fachkräften mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz werden wir uns auf unsere jungen Menschen fokussieren. Der Schlüssel ist hier das Regionale Übergangsmanagement zwischen Schule und Beruf. Wir werden Kooperationen von Schule und Wirtschaft installieren um Schülerinnen und Schülern die Möglichkeiten der Ausbildung vor Ort zu zeigen. Kontaktmessen ergänzen dies. |
Antwort Andreas Kluge | Hier gehört eine Nestbauzentrale installiert: sie hilft, heimische Jobs zu finden und hat eine enge Verzahnung mit den Schulen und Kitas sowie dem Ärzte-Angebot und der Lebensmittelversorgung. Der Landkreis selbst hat über 500 Beschäftigte, die Gemeinden sind auch Arbeitgeber. Mit einer guten Arbeitskultur im Landratsamt kann hier auch geholfen werden, Leute zu halten. Aber entscheidend und alternativlos ist das Zusammenbringen der Menschen mit den Firmen. |
Frage 16: | Beim Breitbandausbau gab is in den letzten Monaten einige Erfolge, jedoch kann man von einem flächendeckenden Ausbau nicht reden. Wie ist Ihre Position dazu? |
Antwort Ingolf Arndt | Der Breitbandausbau muss weiter gehen. Die ersten großen Etappenziele sind in Sicht. Die noch vorhandenen weißen Flecken müssen eingebunden werden. Hier müssen die Anbieter, das Land und der Bund in die Pflicht genommen werden. Es gehört leider zur Wahrheit, das die Politik der letzten 30 Jahre immer nur gewinnorientierte Privatisierung voran getrieben hat. Dafür zahlt unsere Region einen hohen Preis. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Der Breitbandausbau ist eine wesentliche Voraussetzung für folgende Ansiedlungen und ein Faktor zur Erhöhung der Attraktivität des Altmarkkreises für die Kreativwirtschaft und andere digital arbeitende Unternehmen. Auch unsere Schulen brauchen schnelles Internet. Deshalb hat der Ausbau einen hohen Stellenwert. Deshalb ist die Verzögerung im Moment ärgerlich. Als Landrat bleibe ich da energisch dran. |
Antwort Andreas Kluge | Als Geschäftsführer des Zweckverbandes Breitband Altmark haben wir es mit den Kommunen geschafft, die weißen Flecken überall zu bebauen. Ende 2022 wird alles fertig sein. Ich habe auch einen Weg gefunden, mit den Bürgermeistern und Ortschaftsräten und , dass auch die schwarzen Flecken eigenwirtschaftlich bebaut werden, sofern die Leute vor Ort mitmachen. Damit ist klar: wenn die Bürgerinnen und Bürger wollen, wird es einen flächendeckenden Ausbau geben. Zusätzlich müssen wir uns dem Thema Mobilfunknetze widmen und hier eine flächendeckende Bebauung einfordern. |
Frage 17: | Die Altmark hat viel für den Tourismus zu bieten. Welche Ansätze verfolgen Sie, um die Erschließung voran zu treiben? Setzen Sie auf den Tourismusverband oder möchten Sie eigene Projekte umsetzen? |
Antwort Ingolf Arndt | Die Altmark ist zu groß ist, um von nur einem Verband aus Tangermünde vertreten zu werden, zumal dieser mit der Elbregion im positiven Sinne viel zu tun hat. Unser Kreis hat andere Aushängeschilder, die wir auch selbst vermarkten sollten. Da ich im Tourismus viel Jahre ehrenamtlich aktiv war, kann ich mir einen Schwesterverband bei uns gut vorstellen. Brauchen wir noch gute Pferde, die den Karren auch ziehen wollen. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Beide altmärkischen Landkreise haben für die touristische Vermarktung einen Zweckverband. Ich werde mit dem Landrat des Landkreises Stendal und den Kommunen darüber sprechen, wie alle gleichsam davon profitieren können und ob es nicht Sinn macht, über eine Zielvereinbarung mit der Geschäftsführung des Verbandes mehr Verbindlichkeit zu erreichen. |
Antwort Andreas Kluge | Ich setze auf Kommunikation. Unsere jetzt schon tollen Dinge müssen kommuniziert und verbreitet werden. Dazu gehört das Einpflegen von Gastronomie, Übernachtung, Camping, Elektrotankstellen, Sehenswürdigkeiten wie Wanderstrecken, Seen, Freizeit- und Bademöglichkeiten in bestehenden deutschlandweit agierende Strukturen, damit die Leute uns finden. Solche Dinge müssen vom ART und dem Landkreis bearbeitet werden. Ich beabsichtige ein WIR-Gefühl für den Altmarkkreis zu etablieren und bestenfalls eine Regionalmarke. |
Statement 18: | Hier können Sie Dinge ansprechen, die Ihnen noch außerhalb der obigen Fragen wichtig sind. |
Antwort Ingolf Arndt | Als unabhängiger Landrat wird bei mir der Altmarkkreis immer an erster Stelle stehen. Ich werde eine Kultur der "offenen Tür" pflegen und eine gläserne Verwaltung schaffen. Jeder soll Entscheidungsprozesse nachvollziehen können und die Verwaltung auf kurzem Wege erreichen können. Aus heutiger Sicht werden die Gesundheits- und Pflegeinfrastruktur sowie die Stärkung der Schullandschaft meine Arbeitsschwerpunkte im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge werden. Im wirtschaftlichen Bereich müssen wir neben der etablierten Wirtschaftsförderung unsere Region touristisch nach vorn bringen. Die Altmark hat das Zeug zu einer deutschlandweit gefragten Ferienregion zu werden, als einer der ältesten Kulturlandschaften und Wiege Preußens schlummert hier viel Potential. |
Antwort Hans Bülow | |
Antwort Steve Kanitz | Ich möchte mit den Kommunen im Landkreis auf Augenhöhe zu einer neuen Qualität der Zusammenarbeit kommen. Aktuell und kurzfristig werden wir die Folgen der Pandemie in Gesellschaft und Wirtschaft bewältigen. Mittelfristig müssen wir die vorhandene Infrastruktur erhalten und qualitativ verbesser um attraktiv als Lebensmitelpunkt zu werden. Langfristig müssen die Bürgerinnen und Bürger mehr mitentscheiden können. Für all diese Ziele braucht es zum einen einen verwaltungserfahrenen Fachmann mit ausgeprägter Führungskompetenz aber auch jemanden mit kreativem Potenzial. Denn die alten Methoden funktionieren in der modernen Zeit nicht mehr. Partizipation, Kooperation und Netzwerken sind gefragt. Ich bringe das alles mit und möchte es für die Menschen hier bei uns einbringen. |
Antwort Andreas Kluge | Wir müssen zusammenhalten, Einheitlichkeit ausstrahlen und geschlossen als Altmärker auftreten. Dies ist mein roter Faden, der sich durch meine gesamte Tätigkeit als Landrat ziehen würde. Wir können gern hinter verschlossenen Türen streiten und wenn wir uns einig sind, stehen wir vereint und stellen einen ebenbürtigen Partner in jederlei Hinsicht dar. Mit mir als Landrat werden Sie eine moderne Verwaltung erleben, einen Landrat, der immer die Klinke zum Bürger und den Organisationen in der Hand hat und der sich vor keinem Problem versteckt, sondern aktiv nach Lösungen sucht und diese mit Ihnen zusammen hartnäckig verfolgt. Ich werde die Rückkehr zur Normalität in Zusammenarbeit mit der Landesregierung hier vor Ort gestalten und umsetzen. Mein Herz schlägt für die Region, die Familien und das Leben im Altmarkkreis, lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft für uns und unsere Familien möglich machen! |
Wir hoffen, dass Ihnen die Antworten weiter helfen können, sich für einen Kandidaten zu entscheiden. Am Ende möchten wir dazu aufrufen, am 06.03.2022 wählen zu gehen. Dazu haben Sie in den vergangenen Wochen Ihre Wahlkarte erhalten.